Aktuell sind etwa 6,7 Millionen Menschen in Deutschland an Diabetes mellitus erkrankt, darunter etwa zwei Millionen, die noch nichts von ihrer Erkrankung wissen. Etwa 95 Prozent leiden an Diabetes Typ 2, schätzungsweise 312.000 Erwachsene und über 31.500 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren haben Typ-1-Diabetes (Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2018).

Diabetes wirkt sich auf den gesamten Organismus aus. Schlecht oder gar unbehandelt hat Diabetes dramatische Folgen: Die Komplikationsrate für Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Schlaganfall ist ca. 2- bis 3-fach erhöht. Pro Jahr werden als Folge des Diabetes etwa 40.000 Beine, Füße oder Zehen amputiert, rund 2.000 Menschen erblinden; Diabetes ist die häufigste Ursache dafür, dass Menschen regelmäßig zur Dialyse müssen.

Daher ist es wichtig, vorzubeugen oder die Probleme rechtzeitig zu erkennen, damit eine passende Therapie eingeleitet werden kann.

Man unterscheidet einen Typ-1-Diabetes, der meist im Kindes- und Jugendalter auftritt, einen Typ-2-Diabetes, der sich bei Übergewicht und meist im fortgeschrittenen Alter manifestiert und seltenere weitere Diabetesformen.

Bei dem Typ-1-Diabetes handelt sich um eine „Insulinmangelkrankheit“, bei der Insulin verabreicht werden muss. Schwierig ist es jedoch in vielen Fällen, das Insulin so anzupassen, dass sowohl im nüchternen Zustand, nach dem Essen und auch bei körperlicher Belastung normale Blutzuckerwerte vorliegen. In der Regel wird morgens zur Senkung des Blutzuckers mehr Insulin benötigt als mittags. Es gibt Insuline, die sehr kurz wirken und daher ideal sind, um vor Mahlzeiten gespritzt zu werden, und welche, die 24 Stunden wirken. Insulin wird heutzutage in sog. Pens bereitgestellt. Die erforderliche Insulindosis muss vom Patienten jeweils eingestellt werden wobei die Injektion unter die Haut erfolgt.

Die Einstellung des Typ 2-Diabetes („Alterszucker“) kann sich ebenfalls sehr komplex gestalten. Die Bauchspeicheldrüse produziert meist zu viel Insulin, das jedoch aufgrund einer Insulinresistenz (die Wirkung kann nicht entfaltet werden) nicht ausreichend wirkt oder von der Bauchspeicheldrüse zu langsam nach den Mahlzeiten freigesetzt wird. Für die Behandlung des Typ-2-Diabetes stehen uns heute eine Vielzahl von Wirkstoffen in Tablettenform und als Spritze zur Verfügung. Diese  Blutzucker senkenden Medikamente werden individuell eingesetzt. Sollten diese Mittel keine ausreichende Stoffwechselkontrolle bewirken, wird durch zusätzliche Insulinzufuhr behandelt. In vielen Fällen reicht beim Typ-2-Diabetiker das von den Betazellen produzierte Insulin im nüchternen Zustand aus, um den Blutzuckerspiegel normal zu halten. Es muss dann lediglich vor den Mahlzeiten ein kurz wirkendes Insulin gespritzt werden.

Für viele von Diabetes Betroffenen ist eine fachübergreifende Behandlung von großer Bedeutung. Hierfür kooperieren wir eng mit spezialisierten Zentren, Kliniken oder Praxen. Damit wir unsere Patienten umfassend und individuell betreuen können, arbeiten im Praxiszentrum neben dem Diabetologen ausgebildetes Personal, Diabetesberater sowie Diabetesassistenten zusammen.

Unsere diabetologische Schwerpunktpraxis ist qualitätsgeprüft und zeigt unseren Patienten und zuweisenden Ärzten, dass unsere Behandlung in allen Bereichen – Therapie, Beratung und Schulung – den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht. Das bringt unseren Patienten Sicherheit und schafft Vertrauen. Die Behandlung orientiert sich an den aktuellen Leitlinien und wird individuell zusammen mit dem Patienten gestaltet und umgesetzt. In diesen Leitlinien der DDG sind wissenschaftlich fundiert die besten Empfehlungen für eine optimale Therapie festgehalten.

Wir bieten Ihnen in unserem diabetologischen Praxiszentrum folgende Behandlungen an:

  • Screening auf das Vorliegen eines Diabetes (HbA1c und Blutzucker-Profile, Glucosetoleranztest, Kontinuierliche Glukosemessung)
  • Diagnostik und individuelle Therapieeinstellung bei neu aufgetretenem Typ 1 und Typ 2 Diabetes mellitus sowie von Diabetes-Sonderformen (MODY, LADA, pankreopriver und Gestationsdiabetes)
  • Insulin-Ersteinstellung, falls ambulant möglich
  • Insulintherapie bei Gestationsdiabetes
  • Insulinpumpeneinstellung
  • Diagnostik der Diabetes-Folgeerkrankungen an Gefäßen, Augen, Nerven, Nieren, etc: z.B. Messung der Mikroalbuminurie Langzeit-Blutdruck-Messung, EKG, Arm-Bein Index Prüfung, Fußuntersuchung, Polyneuropathie (PNP) Prüfung
  • Diabetesschulung mit Krankheitsinformationen, Grundlagen der Ernährung, Kohlenhydratberechnung, individueller Ernährungsplanung und Bewegungsplanung, Schulung in der Handhabung der Blutzucker-Messgeräte Injektionsschulung
  • Überwachung einer Hochdosis-Cortisontherapie