Als wichtiges Teilgebiet der Inneren Medizin beschäftigt sich die Endokrinologie mit den komplexen Funktions- und Wirkungsweisen des hormonellen Systems in unserem Körper (griechisch „endo“=innen, „krinein“=entscheiden / abscheiden). Häufig wird dieser Fachbereich deshalb auch zusammenfassend als die Lehre von den Hormonen bezeichnet.

Hormone sind eine Gruppe von biologischen Wirkstoffen, die im Körper selbst gebildet werden und bereits in ganz geringen Mengen im Zusammenspiel mit dem Nervensystem wichtige Steuerungsfunktionen des Stoffwechsels, des Wachstums, der Entwicklung und des emotionalen Bereichs wahrnehmen. Sie werden unterteilt nach den Organen (Hormondrüsen), in denen sie gebildet werden, zum Beispiel das Hormon des Nebennierenmarks (Adrenalin) oder das der Bauchspeicheldrüse (Insulin), oder aber nach ihrem Wirkungsbereich, zum Beispiel das im Hypophysenvorderlappen gebildete follikelstimulierende Hormon (FSH), welches für die Reifung der männlichen und weiblichen Geschlechtszellen verantwortlich ist. Das Endokrinium (das Hormonsystem) ist außerdem unverzichtbar für die Anpassung an unsere Umwelt und die körperlichen und seelischen Reaktionen auf Belastung und Stress.

Sind hormonproduzierende Organe gestört, können diese wichtige Körperfunktionen nicht mehr steuern oder regulieren.

Wir diagnostizieren ursächliche endokrinologische Krankheitsbilder und behandeln diese hormonellen Erkrankungen.

Störungen des Hormonhaushaltes äußern sich entweder durch ein Überangebot von Hormonen, wie beispielsweise bei der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), durch einen Mangel an Hormonen, wie beispielsweise bei der Schilddrüsenunterfunktion oder durch Vergrößerung einer endokrinen Drüse (z.B. bei einer Struma oder „Kropf“). Bereits bei kleinsten Anzeichen einer hormonellen Erkrankung (Schilddrüsenüberfunktion: Nervosität und Schlaflosigkeit; Schilddrüsenunterfunktion: Müdigkeit, Lethargie) sollte ein Endokrinologe aufgesucht werden, um eine optimale Diagnostik und Therapie zu gewährleisten.

Typische Beschwerden, die Patienten häufig zum Endokrinologen führen sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtszunahme oder -abnahme, Ausbleiben der Regelblutung, Änderungen der Körperbehaarung, Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen, Schwitzen, Herzrasen oder Hitzewallungen. Hinter diesen Beschwerden kann sich eine Hormonstörung verbergen, es können aber auch andere Gesundheitsstörungen wie z.B. Depressionen, chronische Erkrankungen verschiedenster Ursachen oder entzündliche Erkrankungen verantwortlich sein.

Manche Hormonstörungen gehen aber auch mit spezifischen und sehr typischen Symptomen einher. So kommt es beim Morbus Basedow zu einer Kombination der typischen Zeichen einer Schilddrüsenüberfunktion wie Herzrasen, innerer Unruhe, Gewichtsabnahme in Kombination mit Augenveränderungen wie Hervortreten der Augäpfel (Exophthalmus), Augenbrennen, -drücken, -tränen und -schmerzen.

Bei der Akromegalie, einer Erkrankung, die durch einen Überschuss von Wachstumshormon bedingt ist, kommt es zur Vergrößerung von Händen, Füßen, Kinn und Lippen und Erkrankungen der inneren Organe.

Beim Cushing-Syndrom, welches durch eine vermehrte Cortisolproduktion bedingt ist, kommt es unter anderem zur Zunahme von Bauchfett, Abnahme der Muskelmasse und Muskelschwäche, roten Streifen am Bauch, gehäuften Infekten, Ausbleiben der Periode und vermehrter männlicher Behaarung bei Frauen.

Häufig betroffene Organe sind die:

Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)

Schilddrüse

Nebennieren